Geschichte des Internet

Die Geschichte des Internet auf einer Seite

Es gibt viele Geschichten des Internet und jede Geschichte des Internet hat ihre Berechtigung, aber nicht alle haben letztendlich Gültigkeit. Das Besondere an dieser Zusammenfassung ist, dass sie auf einer Vielzahl, rein Internet basierter Quellen fundiert und so eine Zusammenfassung von Zusammenfassungen darstellt. Diese Internet Geschichte ist nur so zuverlässig wie ihre Quellen, wir haben uns jedoch bemüht, gerade die widersprüchlichen Angaben besonders sorgfältig zu recherchieren.

Definition: Was ist das Internet?

Inter bedeutet zwischen. Das Internet ist also ein „Zwischennetz“. Das ist so zu verstehen, dass es sich beim Internet um ein Netzwek von Netzwerken handelt. Die große Gemeinsamkeit dieser Netzwerke ist die Sprache, die sie benutzen, das Netzwerkprotokoll: Transmission Controll Protokoll / Internet Protokoll. Also das Übertragungskontrollprotokoll für das Internet kurz: TCP/IP.

TCP/IP ist nicht an eine bestimmte Hardware oder ein bestimmtes Betriebssystem gebunden. Ein Grund warum es möglich war, das Internet dezentral aufzubauen. Das Internet hat keine Mitte, also kein Großrechenzentrum zum Beispiel das alles steuert. Das Internet ist deshalb ein dezentrales Netz.

Die Dienste der einzelnen Netzwerke ist nun wieder abhängig von deren Angebotspalette. Die ist wesentlich definiert durch die Protokolle die auf TCP/IP aufsetzen. Ein Server, der zum Beispiel das Hypertext Transfer Protokoll anbietet, ist ein World Wide Web Server und ist damit Teil des World Wide Web, das heute schon Synonym für das Internet gebraucht wird.

Andere Protokolle und Dienste machen es möglich, auf Filesysteme von Rechnern zuzugreifen, Artikel in sogenannten Newsgroups zu lesen oder einzustellen, Mail zu versenden und zu empfangen, Rechner ortsunabhängig zu bedienen (Remote), um nur einige der wichtigsten zu nennen.

Zusammenfassung

Das WWW ist neben vielen anderen Diensten also ein Teil des Internets, aber neben den E-Mail Diensten zumindest was die öffentliche Wirkung angeht, der bedeutenste. Das Internet selbst schließt mehrere Netzwerke zu einem großen weltweiten Netzwerk zusammen. Gemeinsamkeit ist das Netzwerkprotokoll TCP/IP. Das Internet ist dezentral organisiert.

Die Geschichte des Internet: die Anfänge

Alles begann 1969 mit einem Projekt des Amerikanischen Verteidigungsministerium. Die advanced research projects agency, kurz ARPA, vernetzte im ARPAnet Computer aus wissenschaftlichen und militärischen Bereichen.

1957 eröffnete die Sowejtunion mit dem Einsatz des Sputnik Satelliten das Zeitalter der Raumfahrt und demonstrierte so wirkungsvoll ihre technische Überlegenheit über die USA. Folge war vor allem, dass eine ganze Generation US Amerikaner/Innen motiviert wurde, sich in wissenschaftlich / technischen Bereichen zu bilden, was als Effekt eine extreme Stimulation des Bildungswesens aber auch der Volkswirtschaft zur Folge hatte.

Die Gründung der ARPA (1957) mit dem Auftrag neuartige Technologien zu entwickeln war eine von vielen politischen Reaktionen auf den „Sputnik-Schock“.

Im Jahr 1960 (Computer arbeiteten noch mit Lochkarten oder Magnetbändern) veröffentlicht der Physiker, Mathematiker und Phsychologe J.C.R. Licklieder ein visionäres Buch über die Symbiose von Mensch und Computer. Wenig später (1962) wird Licklider eingeladen, an der ARPA zu arbeiten, und übernimmt die Abteilung für Informationsverarabeitungstechnologie und Verhaltensforschung (IPTO) bis 1964. Ihm gelingt es zwei wichtige Grundvorrausetzungen für die Entwicklung des Internet voranzutreiben:

Die Gründung (und finanzielle Unterstützung) von computerwissenschaftlichen Fakultäten an vier wichtigen Universitäten (MIT, SDC, Berkeley und UCLA) und die Erforschung des Time-Sharing-Konzeptes, das es erlaubte durch mehrere Terminals einen Zentralrechner zu benutzen. Die Terminals machten zudem die Befütterung über Lochkarten oder Magnetbänder überflüssig, da ein Operator über ein Terminal direkt mit dem Rechner interagieren konnte.

Damit waren zwei wesentliche Meilensteine erreicht: Zum einen wurde das erste Netzwerk installiert, zum zweiten eine neue Art der Mensch-Maschine-Interaktion.

Dies war nur eine der vielen wichtigen Dinge für die Licklider als Leiter der IPTO in den Anfängen der Computerwissenschaft den Weg bereitete. Der Visionär Licklider schuf für die Entwicklung der Computertechnologie geradezu optimale Forschungsbedingungen. Die Computerwissenschaft begann als eine Forschung der Mensch Computer Interaktion. Die Basis bildete die von Licklider geschaffene Community der Computerwissenschaftler, die vor allem eine Wissenschaft der Grundlagen betrieb.

Die Time-Sharing-Netzwerke mit Ihrer sternförmig um den zentralen Host angeordneten Netzwerkterminals wurden auch ein kommerzieller Erfolg. Die Großrechnenetze vor allem der Banken waren bald mit Time-Sharing-Systemen vor allem der IBM ausgestattet.

J. C. R. Licklider

J. C. R. Licklider

Allerdings gab es einige sehr wesentliche Nachteile.

Man konnte nur Computer desselben Herstellers und Typs verbinden. Das Modell war nur begrenzt skalierbar, denn irgendwann ist auch der größte Zentralrechner überlastet. Ein Leitungsfehler lässt ein Terminal ausfallen. Der Ausfall eines Zentralrechners das gesamte System.

Licklider übernahm die Leitung des IPTO 1974 für eine weitere Amtsperiode. Er musste erleben, dass die gute Atmosphäre, welche die wichtige Grundlagenforschung ermöglicht hatte, durch inzwischen stark ergebnisorientierten Ansprüche eingeschränkt wurden. Es war nun schwieriger geworden Forschungsprojekte ohne konkreten praktischen Hintergrund zu etablieren.

Licklider beschrieb das Problem in einer E-Mail an verschiedene Wissenschaftler so:

„Es gibt innerhalb von ARPA eine Entwicklung, die mir grosse Sorgen bereitet, und die vermutlich auch Sie betroffen machen wird. Es ist die kontinuierliche und (so wie ich es wahrnehme) sich weiter beschleunigende Tendenz der ARPA-Leitung, zunehmend die Grundlagenforschung und den Versuch der Schaffung einer avancierten Wissenschafts- und Technologiebasis zu entwerten. Stattdessen wird auf angewandte Forschung und Entwicklung gesetzt, die ad hoc einige der dringendsten Probleme des Verteidigungsministeriums lösen soll“ [Interview, Babbage Institute]

Paul Baran – der Visionär

Unabhängig von der ARPA befasste sich Paul Baran, ein Wissenschaftler der RAND Coroporation im Auftrag des Verteidigungsministeriums mit der Angreifbarkeit von Netzwerken. Zwischen 1961 und 1964 legte er Arbeiten vor, die ein sogenanntes „Distributed Network“ sehr detailliert beschreiben. Ein dezentrales Netzwerk in dem jeder Rechner mit jedem Rechner verbunden sein sollte, das paketorientiert ist, in dem sich die Pakete die jeweils beste zur Verfügung stehende Route suchen.

Paul Baran

Paul Baran

Gleichzeitig schreibt Leonard Kleinrock, der später unter der Leitung von Larry Roberts den ersten Netzknotenpunkt des ARPAnet entwickeln sollte, am MIT 1962 eine Dissertation über paketvermittelnde Datennetze und 1965 legt Donald Davies vom National Physics Laboratory in London eine Arbeit vor, die der von Paul Baran bis in Details hinein ähnlich ist und prägt damit den Begriff „packet switching“ . Beim „packet switching“ werden Dateien in einzelne Pakete zerlegt, die sogar unterschiedliche Wege nehmen können und werden beim Zielrechner wieder zusammengebaut. Gehen einzelne Pakete verloren oder werden sie beschädigt, müssen nur die Pakete und nicht die gesamte Datei erneut ausgeliefert werden.

Sowohl Barans als auch Kleinrocks Arbeiten waren Licklider bekannt.

Ob das Internet nun zu Beginn ein militärisches Projekt war oder nicht lässt sich schwer sagen. Die Arbeit Paul Barans war eindeutig von der U.S. Airforce beauftragt, doch wurde es nie dort umgesetzt. Zumindest waren alle wichtigen Beteilligten keine Angehörigen des Militärs und das Projekt ARPAnet unterlag keiner besonderen Geheimhaltung. Allerdings wurde die ARPA aus dem Verteidigungsetat finanziert und immerhin wurde der ARPA später ein D für „Defense“ vorangestellt, womit sie zur DARPA wurde.

Das Projekt ARPAnet wird initiiert

Nach Ivan Sutherland fogte der Phsychologe Bob Taylor Licklieder auf dem Stuhl de IPTO. Es geht die Anekdote um, dass Taylor mehrere Terminals in seinem Büro hatte, um die verschiedenen zentralen Rechenzentren der dem Programm angeschlossenen Universitäten zu nützen. Diese massive Ballung von Hardware und die Tatsache, dass der Ruf nach Rechenleistung im universitären Betrieb immer lauter wurde und diesem Bedürnis nur durch teuren Ausbau und Wartung der zentralen Grossrechenalanlgen nachzukommen möglich war, inspirierte Taylor dazu ein Projekt ins Leben zu rufen, um einen neuartigen Computerverbund zu entwickeln. Seine Bitte fand Gehör und die ARPA schrieb 1968 das Projekt aus. Projektleiter wird Lawrence (Larry) G. Robberts.

Vier Standorte (später 19) sollten zunächst miteinander verbunden werden: Das Stanford Research Institute (Menlo Park), die University of Utha (Salt lake City), die University of California (Santa Barbara) und die University of California (Los Angeles).

Eines der größten noch zu lösenden Probleme waren aber die unterschiedlichen Systeme in Enklang zu bringen. Ein Netzwerkprogramm sollte dies lösen, allerdings musste für jeden Rechnertyp ein eigenes Programm entwickelt werden. Wesley Clark (den Licklider noch von seiner Zeit am MIT kannte und Licklider dort mit einem Nachfolger des ersten Minicomputers dem TX-2 vertraut machte) machte den Vorschlag einen „Interface Message Processor“ (IMP) als Übersetzer zwischen zu schalten, der über ein einheitliches Programm die Datenübermittlung abwickeln sollte.

Ein IMP

Ein IMP

Das Hauptproblem aber war die Datenübermittlung über die AT&T Telefonleitungen. Wie genau sollte sie von statten gehen? Hier erwies sich die Grundlagenarbeit von Paul Baran als absoluter Volltreffer. Sie wurde ausgesucht, um 5 Jahre nach ihrer Beschreibung ohne Barans direkte Beteilligung realisiert zu werden. Seine Gedanken, die bereits vor 5 Jahren absolut revolutionär waren, liesen sich mehr oder weniger genau wie von ihm beschrieben umsetzen.

An der UCLA wird Len Kleinrock mit dem Aufbau des Netzknotens betraut. Am 11. November 1969 wurde das System zum ersten mal getestet. Zufolge eines Interviews mit Dr. Kleinrock im Knight-Ridder Newspaper verlief dieser Test so:

Er und der kleine Kreis von Studenten, der an dem Projekt arbeitete, berieten, was sie als erstes schreiben sollten. Sie einigten sich auf das Wort Login. Also stellten sie die Verbindung zum Mainfraim der SRI her und telefonierten gleichzeitig mit Los Angeles.

Sie tippten das L ein und fragten „Do you See the L“ und die Antwort von Engelbarts Gruppe in Stanford lautete „Yes we see the L“.

Dann tippten Sie das O und fragten „Do you see the O“ und sie antworteten „Yes we see the O“.

Dann tippten Sie das G und das System brach zusammen.

Das Arpanet war aber noch lange nicht das Internet. Es wurde anfangs mit den FTP und Telnet Diensten sogar recht wenig genutzt. Erst eine Erfindung des BBN Entwicklers Ray Tomlinson brachte 1972 richtig Schwung in die Sache. Er schrieb ein Programm zum Versenden und Empfangen von E-Mails.

Robert Kahn (der zusammen mit Vinton Cerf 1974 das TCP/IP Protokoll entwickeln sollte), ein BBN Mitarbeiter, demonstrierte im Oktober 1972 in Washington auf der International Computer Communications Conference das ARPAnet das inzwischen etwa vierzig Rechner miteinander vernetzte. Nach dieser Konferenz stiegen die Benutzerzahlen deutlich an.

Leonard Kleinrock

Leonard Kleinrock

Das ARPAnet wächst

Es entstanden neben dem ARPAnet weitere Netze nach dessen Vorbild. 1972 wurde das ALOHANET, das Universitäten der Inselgruppe Hawaii vernetzte, mit dem ARPAnet verbunden. Da die Telefonleitungen sich als zu unzuverlässig erwiesen, wurden Radiowellen eingesetzt und bereits 1973 wurden erstmals Sateliten zur Datenübertragung benutzt.

Langsam kam die Idee in Schwung und das ARPAnet entwickelte sich tatsächlich zu einem Netzwerk von Netzwerken. Aber es gab noch weserntliche Hindernisse zu lösen. Problem war immer noch die umständliche Übersetzung für Netzwerke unterschiedlichster Technologien. Robert Kahn und Vinton Cerf entwickelten 1974 ein neues Transferprotokoll, das eine bessere Möglichkeit lieferte, Daten zu zerstückeln und wieder zusammen zu setzen. Es wurde zunächst Transmission Controll Protokoll (TCP) getauft, später kam der Zusatz Internet Protocol (TCP/IP) dazu.

Um aber alle Möglichkeiten des paketvermittelten Datentransfers zu nutzen, um das von Paul Baran beschriebene Netzwerk wirklich umzusetzen, war es nötig ein leistungsfähigeres Betriebssystem zugrunde zu legen. Um so ein Betriebssystem jedoch zu entwickeln, gab es keine genügend fortgeschrittene Programmiersprache.

UNIX und TCP/IP

Ken Thompson von den Bell Labs (zusammen mit Dennis Ritchie und Joseph Ossanna) entwickelte 1969 das erste sehr rudimentäre UNIX System. Das Projekt kam nicht recht vom Fleck, doch Dennis Ritchie und Brian Kernighan entwickelten im selben Zeitraum ebenfalls an den Bell labs die Programmiersprache C. Das mit C neu programmierte Betriebssystem erwies sich als Renner und wurde bald vor allem an vielen Universitäten genutzt. Von 1974 an verbreitete es sich rasant, da der Souce Code kostenlos veröffentlicht wurde, was viele Studenten zur Weiterentwicklung einlud. Als 1978 UNIX von AT&T kommerzialisiert wurde, wurde in Berkeley ebenfalls 1978 eine weiterhin freie Weiterentwicklung lanciert (BSD), die im wesentlichen den heutigen modernen UNIX Versionen zugrunde liegt.

1976 wurde von Mile Lesk am AT&T Bell labs das UNIX to unix copy Protocol entwickelt (UUCP), das 1978 in die BSD Version floss. Es ermöglichte den Aufbau des USENETs einer Art elektronischen schwarzen Brett das von Tom Trscott, Jim Ellis und Steve Belovin etabliert wurde, um auch Studenten ein Netzwerk zur Verfügung zu stellen. Es wurde 1981 mit dem ARPAnet an Berkeley verbunden.

1977 werden die Routing Funktionen von Vint Cerf, Steve Crocker und Danny Cohen vom TCP Protokoll abgespalten und in einem separaten Protokoll dem Internet Protokoll untergebracht. TCP/IP war entstanden und das ARPA Net wurde 1983 darauf umgestellt. Im selben Zeitraum spaltete sich das Militär im MILNET vom ARPAnet ab.

Am 12 April 1979 wurde von Kevin McKenzie das erste Emoticon versendet. Die DARPA etablierte das Internet Configuration Control Board ICCB und das erste Multi User Dungeon MUD (MUD1) wird von Richard Bartle and Roy Trubshaw an der University of Essex eröffnet. Im MUD können mehrere Spieler gleichzeitig und cooperativ ein textbasiertes Adventurespiel erleben. MUDs sind auch heute noch mit die realistischste Nachbildung von Realität in Computern, da sie zwar textbasiert sind, aber über eine unheimliche Vielfalt von Kommunikations- und Interaktionsmöglichkeiten verfügen.

Weitere Netzwerke entstehen

Da das ARPAnet ausschließlich militärisch forschenden Universitäten zur Verfügung stand, wurden neben dem ARPAnet weitere wissenschaftliche Netzwerke wie das Computer Science Network CSNet (1979) gegründet, das die ersten fünf Jahre von der U.S. Regierung gefördert wurde und später als Netzwerk der National Science Foundation weitergeführt wurde (NSFnet), und das 1989 das ARPAnet schließlich ablöste. Der letzte IMP wurde an der Universität von Maryland abgeschaltet, das ARPANET wurde damals 20 Jahre alt.

1982 enstanden die ersten Netzwerke in Europa und im selben Jahr wurden alle mit dem ARPAnet verbundenen Netzwerke auf TCP/IP umgestellt. Die Entscheidung dafür hatte das Verteidigungsministerium getroffen, das eine Umstellung bis 1983 forderte. Ausserdem wurde das erste Gateway zum CSnet geschaffen.

Noch 1990 war es verboten, das Internet für kommerzielle Zwecke zu nutzen. Die NSF beschränkte den Zugang strikt auf militärische und oder akademische Personen. Daneben gab es noch eine ganze Reihe unabhängiger Netzwerke. 1991 jedoch wurde die kommerzielle Nutzung von der NSF nicht weiter blockiert. Eine mögliche Begründung dafür könnten die inzwischen beträchtlichen Kosten des Backbonebetriebs gewesen sein. Das war die Entscheidung, die das eigentliche Internet ermöglichte. Zwar beeilten sich nun kommerzielle Unternehmen sich Zutritt zum nun entstehenden Internet zu verschaffen, aber das Netz war nur über Kommandozeilenbefehle zu erschließen und damit eher etwas für Fachleute und Computerfreaks.

gopher

Um 1991 wurde Gopher an der University of Minnesota erfunden. Gopher bot zum ersten Mal die Möglichkeit, das Internet über eine grafische Benutzeroberfläche (Graphical User Interfac GUI) zu bedienen. Hätte 1993 die University of Minnesota für bestimmte Benutzergruppen Lizenzgebühren verlangt und wäre nicht gleizeitig am CERN das WWW entwickelt worden, würden wir heute vielleicht Gopher nutzen.

Das www wird aus der Wiege gehoben

Im März 1989 schlug Tim Berners-Lee, Informatiker am Genfer Institut für Teilchen-Physik (CERN), vor, eine Art Intranet mit grafischer Benutzeroberfläche zu etablieren. Er schrieb dafür an seinem NeXT Rechner ein Programm namens WorldWideWeb mit dem Hypertextseiten erstellt und angezeigt werden konnten. Das ganze war zunächst nur auf einer NeXT Plattform betriebsfähig.

Die ersten Browser

Zur Bedienung wird ein Browser nötig, der das Hypertext Transfer Protokoll versteht und in der Hypertext Markup Language verfassten Dokumente interpretieren und darstellen kann. 1992 schreibt der Berkeley Student Pei Wei den ViolaWWW, der vielen späteren Browsern als Vorbild diente.

Und auch an der Universität wurde im Rahmen einer Diplomarbeit der Browser Erwise entwickelt. Im Oktober 1990 wird das WWW der Öffentlichkeit vorgestellt, doch das Projekt schläft trotz Berners-Lees großem Einsatz beinahe ein.

Tim Berners-Lee

Tim Berners-Lee

Das NCSA tritt auf den Plan: das www expandiert explosionsartig

1993 begtinnt die Zusammenarbeit des CERN und des National Center for Supercomputing Applications (NCSA) an der Universität Illinois. Der NCSA Mitarbeiter und spätere Mitbegründer von Netscape, Marc Andreesen, stellt am 23.02.1993 den ersten Mosaic Browser für X-Windows vor. Im September hat das CERN Versionen für MAC und WINDOWS erstellt. Von da an verbreitet sich der neue Dienst mit unglaublicher Geschwindigkeit. Im Oktober 1993 gibt es bereits 500 bekannte WWW server. Im Dezember macht der WWW Port 80 1% des NSF Traffics aus. Der WWW Dienst wächst bald mit Raten von über 300.000%.

Veröffentlicht am: 7. September 2013